In meinem Porträt als Stadtratskandidatin im Landboten wurde mir dieser Name verpasst und ich wurde aufgrund meiner klaren, ablehnenden Haltung zu den Coronamassnahmen als stur bezeichnet. Nur bedeutet resolut nicht stur, sondern sehr entschlossen. So sehe ich diesen Titel als Kompliment. Wegen meiner persönlichen Meinung, die nicht dem Mainstream entspricht, wurde ich als nicht team- und konsensfähig bezeichnet. Als nicht fähig, ein Exekutivamt auszuüben. Aber ich blieb standhaft, resolut eben und nicht stur oder uneinsichtig. So wie jeder andere, der nicht meiner Meinung ist, auch nicht einfach als unfähig angesehen wird.

Der Bericht endet mit dem Satz: «Wegelin stand seit Anfang Jahr mit dem Rücken zur Wand, ohne sich inhaltlich zu bewegen.» Ja, ich stand seit Anfang Jahr mit dem Rücken zur Wand und ja, ich habe mich inhaltlich nicht bewegt. Wieso sollte ich? Mein Veterinärmedizinstudium und die Spezialisierung in Veterinärpathologie mit Erlangung eines international anerkannten Titels (Dipl. ECVP) haben mich Dinge gelehrt, die heute ignoriert, verneint, ja sogar um 180° verdreht werden. Sehr bedenklich finde ich zudem, dass man aufgrund seiner persönlichen Meinung diffamiert und unter Druck gesetzt wird.

 Man schreit nach Gleichberechtigung der Frau, Diversity im Alltag, Frauenquoten in der Chefetage, aber die eigene Meinung darf man nicht kundtun, geschweige denn, sie öffentlich vertreten, sonst ist man nicht befähigt, ein Exekutivamt auszuüben. Als Stadträtin muss man in erster Linie ein Departement führen, den Leuten zuhören, sie ernst nehmen, transparent und geradlinig sein und vor allem mutig vorangehen, egal wie rau der Wind weht. Das schafft Vertrauen. Das alles habe ich bewiesen, mehr als jeder andere. Konrad Adenauer sagte einst: «Ein Blick in die Vergangenheit hat nur Sinn, wenn er der Zukunft dient.» Es begann alles mit meinem kritischen Bericht zu Corona in dieser Zeitung, der dazu führte, dass ich im Januar 2021 als Rednerin an einer Kundgebung in Schwyz auftrat. Im September war ich bei der Kundgebung der «Skeptiker» in Winterthur mittendrin. Als mein Arbeitgeber die Zertifikatspflicht für Mitarbeitende einführte, kündigte ich meinen Job, was zu einer schweizweiten medialen Aufmerksamkeit führte.

Der Blick in die Vergangenheit macht Sinn, denn wenn Sie mich heute fragen, ob ich alles nochmals genauso machen würde, wäre meine Antwort ohne zu zögern Ja, weil mir diese Krise gezeigt hat, wer noch immer hinter mir steht. Es sind nicht nur Leute, die meine Meinung vertreten, ganz im Gegenteil. Aber es sind Leute, die mich gut kennen, die wissen, was Anstand und Respekt bedeutet und die die freie Meinungsäusserung grossschreiben. Denn nur so funktioniert eine Gesellschaft! Darum blicke ich voller Zuversicht ins neue Jahr und wünsche Ihnen, dass Sie auch solche Freunde haben wie ich!