Diskriminierung kommt vom lateinischen Wort «discriminare» und bedeutet «trennen, absondern, unterscheiden». Es kann laut Duden aber auch einen etwas negativeren Touch haben und bedeuten, dass man durch unterschiedliche Behandlung benachteiligt wird. Momentan haben wir ein Diskriminierungsproblem, herbeigeführt durch das Covid-Zertifikat. Spasseshalber und etwas makaber kann man sagen, dass es im Zusammenhang mit den vier «g» ausgestellt wird: «geimpft, getestet, genesen oder gestorben».
An grössere Anlässe wird man nicht mehr ohne Zertifikat zugelassen. Man muss also geimpft sein oder jedes Mal ein negatives Testergebnis vorweisen, was sehr aufwendig ist und den Leidensdruck erhöht. Da ist es dann doch bequemer, wenn man die Impfung über sich ergehen lässt. Oder man ist konsequent und bleibt diesen Anlässen fern. Für die einen ist das Covid-Zertifikat der Schlüssel, aus der Pandemie herauszukommen, für die anderen ist es eine massive Beschneidung des Grundrechtes auf persönliche Freiheit.
Deshalb haben die Freunde der Verfassung das Referendum II gegen die Verschärfung des Covid-Gesetzes ergriffen und innerhalb von nicht einmal vier Wochen über 187 000 Unterschriften gesammelt. Eine unglaubliche Leistung, denn so schnell kamen noch nie so viele Unterschriften zusammen. Das Argument der Finanzhilfe für unsere KMU und das Gewerbe kann nun niemand mehr für ein Ja herbeiziehen. Und die nationale SVP sollte sich davor hüten, ein zweites Mal Stimmfreigabe zu beschliessen.
Doch das Covid-Zertifikat ist noch nicht mal das grösste Übel. Viel schlimmer finde ich die noch immer unlogischen und absolut willkürlichen Massnahmen, die man zur Bekämpfung des Corona-Virus einsetzt. Der Jüngere meiner beiden Jungs kommt nach den Sommerferien in die 1. Klasse. In einem Schreiben der Schulleitung wurde uns bereits am 13. Juli mitgeteilt, dass wir unser Kind aufgrund der aktuellen Bestimmungen des BAG nur bis zum Klassenzimmer begleiten dürfen und es vor dem Schulzimmer verabschieden müssen. Also mehr als einen Monat vor Schulbeginn am 23. August hält die Schulleitung die BAG-Bestimmung von heute für aktuell für Ende August. Dies entbehrt nun wohl jeder Logik! «Aktuell» bedeutet unmittelbar, zeitnah oder gegenwärtig, aber sicher nicht «zukünftig».
Ich werde mich weder gegen Corona impfen lassen, noch habe ich jemals einen Corona-Test über mich ergehen lassen und ziehe es auch nicht in Betracht, jemals einen zu machen. Ob ich genesen bin, weiss ich nicht, denn als ich mich auf Corona-Antikörper testen lassen wollte, wurde mir der Test verwehrt. Da ich auch nicht gestorben bin, werde ich dieses Zertifikat wohl nie bekommen und zum Thema, ob ich meinen Sohn am ersten Schultag ins Schulzimmer begleiten darf, ist aktuell das letzte Wort noch nicht gesprochen worden.