Lagebericht aus dem Gemeinderat mit weitreichenden Konsequenzen für das Quartier Dättnau-Steig

Der Hauptbahnhof Winterthur stösst schon seit langem an seine Kapazitätsgrenze, ebenso zunehmend unsere Buslinien. Deshalb ist es sinnvoll und ein Ansatzpunkt, möglichst viele umsteigende Personen auf andere Stadtbahnhöfe zu verteilen. Es existiert momentan noch kein Bahnhof, welcher einem Teil der Tössemer, sowie der Dättnauer und Steigemer Bevölkerung eine Fahrt zum Hauptbahnhof ersparen würde, um nach Zürich zu gelangen. Das Passagier-Aufkommen der seit 1978 im Kantonalen Richtplan eingetragenen Haltestelle «Försterhaus» wäre mit einem gut getakteten S-Bahn-Fahrplan sehr gross.

Die Haltestelle «Försterhaus» könnte damit zum drittgrössten Bahnhof in Winterthur werden. Insbesondere wenn das sich entwickelnde Arbeitsplatzgebiet im Rieterareal und entlang der Autobahn A1 miteinbezogen wird. Zudem kann mit einer Buslinie aus dem Schlosstal direkt zur Haltestelle «Försterhaus» der Hauptbahnhof nochmals deutlich entlastet werden. Das Quartier Dättnau-Steig mit seinenrund 3’500 Einwohnenden sowie die Stadtteile Töss und Schlosstal bekämen einen attraktiven, direkten Anschluss in Richtung Zürich und das ohne Umweg über den überlasteten Hauptbahnhof. Arbeitsplatzgebiete, welche schnell und direkt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen werden, sind sehr attraktiv. Als Beispiel dafür dienen die boomenden Arbeitsplatzgebiete entlang der Glatttal- sowie der Limmattalbahn oder die S-Bahn-Haltestelle Hardbrücke in Zürich.

Widerstand gegen die Streichung des Bahnhofs «Försterhaus»
Unverständlicherweise hat der Winterthurer Stadtrat einen Antrag zur Streichung dieser Haltestelle aus dem Kantonalen Richtplan gestellt. Daher haben die Gemeinderäte Annetta Steiner (GLP), Felix Helg (FDP), Reto Diener (Grüne/AL), Maria Wegelin (SVP) und Michael Bänninger (EVP) am 6. Juli 2020 ein Postulat betreffend S-Bahn-Haltestelle «Töss Försterhaus» eingereicht mit der Forderung an den Stadtrat, die Streichung der Haltestelle aus dem Kantonalen Richtplan zurückzuziehen. 32 weitere Gemeinderäte unterstützen unser
Anliegen. Konkret setzen sich also 37 von insgesamt 60 Gemeinderätinnen und Gemeinderäten aus allen Parteien für die neue S-Bahn-Haltestelle «Försterhaus» mit potenziell vier bis sechs Zugshalten pro Stunde ein. Auch die Verkehrsverbände TCS, VCS und ACS sowie der KMU-Verband setzen sich stark für die S-Bahn-Haltestelle Försterhaus in Töss ein. Um ein nochmaliges Zeichen zu setzen, hat der Quartierverein Dättnau-Steig im Dezember 2020 beim sogenannten Mitwirkungsverfahren zum «Sachplan Verkehr, Teil Infrastruktur Schiene, Anpassungen und Ergänzungen» mit einem Schreiben an das Bundesamt für Verkehr in Bern Stellung bezogen und sich für den Erhalt der Haltestelle Försterhaus eingesetzt. Zudem wird sich die grosse Breite an Verbänden und Parteien bei der aufgelegten Anhörung zur Teilrevision des Kantonalen Richtplans einbringen.

Link zur ganzen Ausgabe: daettnau.org/eusesblaettli