Es gilt das gesprochene Wort

Grüezi mitenand

Ja, es ist richtig, ich bin SVP Parteipräsidentin der Stadt Winterthur, was im Vorfeld dieser Kundgebung zu einem Rummel um meine Person geführt hat. In meiner Partei darf man eine andere Meinung vertreten und sie frei äussern, weil das Recht auf freie Meinungsäusserung noch etwas gilt. Und genau von diesem Recht mache ich hier und jetzt Gebrauch. Ich spreche heute zu Ihnen als Bürgerin dieses Landes mit einem Veterinärmedizinstudium im Rucksack. An die von der Regierung vorgegebenen Massnahmen und Regeln halte ich mich, auch wenn ich vieles davon weder verstehe noch für zielführend halte. Es ist das erste Mal, dass ich vor so vielen Leuten reden darf, daher verzeihen Sie mir, wenn ich nicht freispreche, sondern meine Gedanken ablese, um den roten Faden nicht zu verlieren.

Ich habe Veterinärmedizin studiert und mich auf Veterinärpathologie spezialisiert. Meine Doktorarbeit habe ich am Institut für Immunpathologie am Tierspital in Zürich geschrieben. Bei dieser Arbeit ging es darum, einen Zwischenwirt für das Borna Virus zu finden. Das Borna Virus ist wie das Coronavirus ein RNA-Virus und verursacht neurologische Störungen bei Schafen und Pferden. Man spricht von der Bornaschen Krankheit. Während fünf Jahren habe ich mit der PCR-Methode, also mit der Testmethode, welche nun weltweit für den Nachweis des Coronavirus eingesetzt wird, gearbeitet. Jedes positive Testergebnis musste ich mittels einer anderen Methode, in meinem Fall mit der Immunhistochemie, als positiv bestätigen, ansonsten hätte es nicht als positives Resultat gezählt werden dürfen.

Nun ist es bei der PCR so, dass man nie die gesamte Gensequenz eines Virus nachweist. In der Regel nimmt man eine, die für das Virus spezifische ist. Beim aktuellen Coronavirus ist das ebenfalls der Fall. Und genau hier liegt der Hund begraben, denn der Nachweis von «Corona-Genmaterial» lässt keinen sicheren Schluss zu, dass intakte und somit infektiöse Viren vorhanden sind. Konkret heisst dies: Ein positives Resultat ist kein Beweis dafür, dass man für eine andere Person ansteckend und gefährlich ist.

Doch woran erkennt man schlussendlich wie gefährlich SARS-Cov-2 wirklich ist. Die einzigen Zahlen, auf die man sich abstützen dürfte, wäre die Belegung der Intensivbetten und auch dann darf man NUR jene Fälle zählen, die tatsächlich NUR wegen Corona ins Spital eingewiesen wurden, die also an keiner anderen, tödlich verlaufenden Krankheit leiden. Und auch das wäre noch nicht ganz aussagekräftig, denn diese Zahlen müssten wiederum in den Vergleich mit vergangenen, «normalen» Grippejahren gestellt werden, bzw. müsste abgeklärt werden, ob nicht eventuell Influenzaviren – also die „normalen Grippeviren“ – im Spiel sind.

Was mich seit Beginn der Coronapandemie enorm stört, ist der Umstand, dass jede Person, welche einen Corona-positiven Test hat und bedauerlicherweise verstirbt, direkt und ohne weitere Abklärungen als Corona-Toter gezählt wird. Ein solches Vorgehen ist unseriös und wie der jüngste Fall aus dem Kanton Zürich zeigt, wird dadurch die Statistik der an Corona verstorbenen Leute verfälscht. Diesen Umstand begreifen nun endlich auch einzelne Medien und Politiker. Als Pathologin weiss ich, dass man in der Regel erst nach einer gründlichen Obduktion eine Todesursache feststellen kann. Und in manchen Fällen gelingt es einem nicht einmal dann. Ein positiver Corona-Test mag eine zusätzliche Diagnose sein, aufgrund eines Corona-Tests aber zu behaupten, die Person sei an Corona gestorben, ist unwissenschaftlich.

Noch einige Worte zur Impfung. Es geht darum, dass man dem Patienten eine sogenannte Messenger-Ribonukleinsäure, kurz mRNA, verabreicht. Diese mRNA ist quasi der Bote, welcher der Körperzelle sagt, welches Eiweiss des Virus hergestellt werden soll. Dieses Eiweiss wird dann vom eigenen Körper produziert und in der Folge von unserem Immunsystem als fremd erkannt und die entsprechende Immunantwort, also die Abwehrreaktion des Körpers, ausgelöst.

Diese Technologie ist nicht neu, seit Jahren wird daran geforscht, aber wir setzen sie nun das erste Mal praktisch ein im Zusammenhang mit einer Impfung. Zu dieser Impfung bestehen aber einige offene Fragen. So weiss man aktuell nicht, wie lange der Impfschutz anhält, genauso sind allenfalls auftretende längerfristige Nebenwirkungen unklar. Fraglich ist offenbar auch, wie gut der Impfstoff eine Übertragung des Coronavirus verhindert.

Was mich mit grosser Sorge umtreibt sind die vom Bundesrat und den Kantonsregierungen angeordneten Massnahmen, welche – und das zeigen die aktuellen Zahlen des BAG – zumindest in Teilen nicht oder kaum wirksam sind. Diese Massnahmen haben aber grösste negative Auswirkungen auf unsere Wirtschaft und somit auf die Menschen in diesem Land. Wir gefährden damit bei fraglichem Nutzen tausende, wenn nicht abertausende Existenzen. Unverständlich ist, dass Restaurants geschlossen werden, obwohl sich nach BAG-Analyse dort nur rund 2.8% der Personen angesteckt haben. In der gleichen Analyse des BAG fehlen dann aber jegliche Untersuchungen und Aussagen zur Ansteckungsrate im öffentlichen Verkehr. Das ist absurd, angesichts der täglichen Situationen in den S-Bahnen und Bussen.

Richtig wäre es, die Risikopersonen sinnvoll und zielführend zu schützen und nicht das ganze Land herunterzufahren. Dieser Schutz könnte unter anderem dadurch erreicht werden, dass wir im Umgang mit diesen Menschen besonders zurückhaltend und vorsichtig sind, dass diese am Arbeitsplatz speziell geschützt werden oder Homeoffice machen können. Auch reservierte Zeiten zum Einkaufen in den Läden wäre eine Idee, ebenso wie längere Ladenöffnungszeiten, um Personenansammlungen zu vermeiden. Wir haben das Gegenteil gemacht. Die Öffnungszeiten der Läden wurden eingeschränkt.

Schauen Sie, dass eine zweite Welle kommt und der Winter hart wird, war immer klar. Daher ist es für mich unverständlich, dass die Behörden im Sommer nicht in trockener und seriöser Stabsarbeit Szenarien erarbeitet und Handlungsoptionen vorbereitet haben. Stattdessen hat man mit der Ausarbeitung von unnützen Reisequarantänen die Zeit vergeudet. Dies hat nun zur Folge, dass wir keinen Plan für die aktuelle Situation haben, keine Massnahmen zur Steigerung der Intensivbetten-Kapazitäten fixfertig in der Schublade liegen und wir vor allem nicht über ausreichend geschultes Personal in den Spitälern verfügen.

Aufgrund dieser Versäumnisse bleibt unserer Regierung nun nur noch der aktuelle Aktivismus und unnütze Sofortmassnahmen als Reaktion. Das ist unseriös.

Zum Schluss noch eine letzte Frage. Kennen Sie den Film «Outbreak – Lautlose Killer» von 1995? Unser Coronavirus ist nicht annähernd so gefährlich wie das Virus in diesem Film. Wäre das der Fall, wie es uns teilweise die Medien glauben machen wollen, dann müsste die Polizei keine Mahnungen und Bussen aussprechen, weil man seine Maske nicht trägt. Die Menschen würden freiwillig zu Hause bleiben. In einem solchen Szenario hätten wir wirklich abertausende von Toten und die Spitäler wären bis zum Bersten voll.

Ich bin felsenfest davon überzeugt, würde man die Corona-Tests einstellen, die Risikogruppen mit zielführenden Massnahmen schützen und die Medien auffordern, nicht mehr über Corona zu berichten, unser aller Leben würde seinen ganz normalen Gang gehen, wie damals, als die Leute noch nicht mal den Unterschied zwischen Bakterien und Viren kannten.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und den Verantwortlichen für die gute Organisation und die Gelegenheit, dass ich meine Meinung frei äussern durfte.

Dr. Maria Wegelin