Zu «Die Schweiz kann der EU nicht entkommen»
Leserbrief vom 13. Dezember
Thomas Kunz sieht es richtig, dass unser Wohlstand mit einer tieferen Einbindung in die EU-Strukturen sinken wird, denn unser Föderalismus und unser ausgebautes Volksrecht tragen wesentlich zu unserem Wohlstand bei. Und genau diese Dinge opfern wir, wenn wir der EU, wie er so schön schreibt, «nicht entkommen».
Mir persönlich geht es nicht um noch mehr Wohlstand, denn ich finde auch, wir sollten wieder bescheidener werden und mit dem zufrieden sein, was wir haben. Aber genau da liegt der Hase begraben! Wir vergessen, dass die Schweiz schon früh gelernt hat, dass es nichts bringt, gegen grosse Mächte anzukämpfen, sondern dass es besser ist, eigenständig mit ihnen zu verhandeln.
Darum haben unsere Vorfahren einen Bundesstaat gegründet, einen Bund von einzelnen «Staaten» mit vielen Kompetenzen. Jeder einzelne Stimmbürger kann mitreden, sei es, indem er ein öffentliches Amt bekleidet oder einfach nur seine Stimme an der Urne abgibt.
Darum will eine Mehrheit der Bevölkerung unabhängig bleiben. Ja, wir sind ein kleines Land mitten im Herzen von Europa, aber alle Stimmbürger aufsummiert sind mächtiger als die «EU-Elite» in Brüssel. Es scheint, dass der Bundesrat das endlich erkannt und dem Rahmenabkommen nicht einfach zugestimmt hat.
Und ja, lieber Herr Kunz, ich lehne eine engere Anbindung an die EU ab, nicht wegen des sinkenden Wohlstands, sondern wegen des direkten Verlusts unserer Volksrechte.
Maria Wegelin,
SVP-Kantonsratskandidatin, Winterthur